Liebe Denzlingerinnen und Denzlinger,
eine weitere Woche mit diesem für die ganze Welt belastenden Thema Corona-Virus liegt hinter uns und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Ich weiß, dass viele Bestimmungen und Verordnungen mit starken Einschränkungen für jeden Einzelnen von uns verbunden sind. Alle Maßnahmen sollen zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus dienen – und damit zum Schutz von uns allen.
Ich bewundere täglich die Ihre Disziplin und Ihr Verständnis. Sie halten sich weiterhin an Erlasse, Allgemeinverfügungen und auch Bitten. Das macht mir Mut in dieser schwierigen Zeit. Ohne Einschränkungen des öffentlichen Lebens würde die Zahl der schwer Erkrankten in kürzester Zeit in die Höhe schnellen und unsere Krankenhäuser völlig überlasten.
Wir sind mitten in den Kar-Tagen. Das Osterfest im Jahr 2020 werden wir nicht so feiern, wie wir es gewohnt sind.
Vielleicht passt die vorösterliche Zeit ja ganz gut zur gegenwärtigen Lage, wenn ich an die Bedeutung des „Fastens“ denke – auch wenn wir alles andere als freiwillig auf unsere sozialen Kontakte und all die Dinge verzichten, die wir normalerweise tun würden.
Familien können sich nicht besuchen, Kinder und Enkelkinder können ihre Eltern und Großeltern nicht besuchen. Andere Traditionen, wie Familienfeiern oder das Treffen von Freunden dürfen nicht stattfinden. Ich bitte Sie weiterhin alle, sich an die Kontaktverbote zu halten, auch wenn es jedem von uns schwerfällt. Telefonieren, skypen, chatten oder schreiben Sie auf dem Postweg mit Ihren Familien oder Freunden.
Bitte denken Sie ebenso an Menschen aus dem Umfeld, die keine oder wenig soziale Kontakte haben. Ich bin mir sicher, dass sich diese Personen über einen Brief, einen Anruf oder über ein „Hallo“ oder „Grüß‘ Gott“ aus entsprechender Entfernung über den Gartenzaun freuen. Ein freundliches Lächeln auf dem Gehweg oder dem Fahrrad ist ansteckend – aber nicht mit dem Corona-Virus J.
Die für viele Menschen wichtigen Besuche der Gottesdienste können leider nicht wie gewohnt stattfinden. Hier sind die kirchlichen Verantwortlichen sehr einfallsreich, erkundigen Sie sich bei den Kirchengemeinden über die zahlreichen Online-, TV- oder Radioangebote.
Beeindruckt bin ich von der riesigen Solidaritätswelle in unserer Gemeinde. Seien es Nachbarschaften oder Kirchengemeinden, Sozialverbände oder andere Vereine, Firmen oder einzelne Bürger – überall begegnet mir Hilfsbereitschaft, gepaart mit einer bemerkenswerten Kreativität, wie Aktivitäten, die zurzeit nicht möglich sind, ersetzt werden können.
Beeindruckend ist ebenfalls die große Resonanz auf den vom DRK Ortsverband Denzlingen und der Gemeinde organisierte Einkaufsservice für Menschen, die der Risikogruppe angehören, sowie die Rückmeldungen auf den Aufruf der AIV zu einer Nähaktion von Stoff-Gesichtsmasken für die Denzlinger Bevölkerung (www.denzlingen.de/stoff-gesichtsmasken).
Vielen, vielen Dank dafür!
Gerne weise ich auf das Angebot des FAIRTEILERS an der Bushaltestelle beim Schwimmbad MACH‘ BLAU hin. Dort können Sie verzehrbare Lebensmittel, die vom Einkauf oder der Ernte übrig sind, einstellen bzw. sich an den dort abgestellten Lebensmitteln bedienen.
Noch ein paar Worte in eigener Sache: Sie erheben als Denzlinger Bürgerinnen und Bürger in dieser Krisenzeit den Anspruch, dass die Rathausverwaltung und der Bauhof sowie die gemeindlichen Einrichtungen „funktionieren“. Ja, „es läuft“ alles soweit, auch wenn wir mit Rücksicht auf Ihre Gesundheit und die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Publikumsverkehr und so manch andere Aktivität einschränken mussten. Es ist in jeder Beziehung kein normales Tagesgeschäft. Der Arbeitsaufwand in den einzelnen Fachbereichen, Abteilungen und Einrichtungen hat sich teilweise verschoben. Einige arbeiten jedoch seit einigen Wochen extrem am „Limit“. Ich möchte an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich danken, die unter den herrschenden schwierigen Bedingungen ihren Anteil dazu beitragen, dass der „Laden“ weiterläuft.
In gleichem Maße gilt das Dankeschön für alle anderen, die im Kampf gegen das Corona-Virus an vorderster Front und unter schwierigsten Bedingungen z.B. in Krankenhäusern, in Heimen, in der Pflege, in der Kinder-Notfallbetreuung sowie in vielen, vielen anderen Bereichen tätig sind. Hierfür zolle ich höchsten Respekt!
Besonders von der Ausnahmesituation betroffen sind nicht zuletzt unsere örtlichen Einzelhändler, Betriebe und Gastronomen. Auf der Internetseite www.denzlingen-haelt-zusammen.de erhalten Sie eine in Eigeninitiative erstellte Übersicht über alle Geschäfte, Restaurants und Betriebe, die auch in der Corona-Krise für die Denzlingerinnen und Denzlinger da sind und oft kreativen Service bieten. Informieren Sie sich bitte über die jeweiligen Abhol- und Lieferservice-Angebote. Mein Appell an Sie: „Halten Sie den örtlichen Betrieben die Treue. Die Einzelhändler, Betriebe und Gastronomen freuen sich auf ein Wiedersehen – und sie sind dankbar für Ihre Unterstützung.“
Die Kar-Tage und das Osterfest sind untrennbar mit der sensationellen Geschichte von Tod und Auferstehung Jesu verbunden. Ich wünsche Ihnen genügend Freiraum und ein offenes Herz inne zu halten und sich mit dieser frohen Botschaft zu beschäftigen, weil ich glaube, dass Sie daraus Mut, Optimismus, Hoffnung und Vertrauen – wie es zu Ostern passt – schöpfen werden.
Ich wünsche Ihnen in dieser ungewohnten Situation ein frohes und segensreiches Osterfest!
Herzlichst
Ihr Markus Hollemann
Bürgermeister