Absichtserklärung (Letter of Intent) für einen Radschnellweg Freiburg – Gundelfingen – Denzlingen – Emmendingen / Waldkirch unterzeichnet.
Bürgermeister Markus Hollemann begrüßt ausdrücklich das Vorhaben, sieht aber auf dem Weg zur Realisierung noch einiges Konfliktpotential.
Gemeinderat sieht Baukosten des Radschnellweges nicht bei den Kommunen.
„Wir haben die Welt nur von unseren Kindern geliehen“, sagt eine Indianische Weisheit. In diesem Sinne ist es Aufgabe von allen, möglichst nachhaltig zu agieren, um unseren Kindern eine lebenswerte Umwelt zu übergeben.
Um dieses Ziel zu erreichen ist es sinnvoll, den notwendigen Autoverkehr zu reduzieren und ein Umsteigen auf das Rad attraktiv zu machen – beispielsweise durch den Bau von Radschnellwegen.
Der Regionalverband Südlicher Oberrhein (RVSO) verfolgt dieses Ziel; Rad-schnellwege stellen eine neue Qualität von Radverkehrsanlagen da, die durch ihren hohen Standard im Entfernungsbereich von etwa 5 bis 25 km neue und attraktive Möglichkeiten bieten beispielsweise den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurück-zulegen. Daher wird in diesem Zusammenhang ein Radschnellweg Freiburg – Gundelfingen – Denzlingen – Emmendingen / Waldkirch mit einer Länge von rund 15 km angedacht – hier gebe es, dies belegen Studien, ein Potenzial von etwa 11.000 Pendlern/Tag.
„Das Ansinnen gerade in diesen Zeiten mehr Menschen dazu zu bewegen, ihren fossil betriebenen PKW stehen zu lassen und mit dem Fahrrad oder einem Ökostrom-elektrounterstützten Fahrrad sich fort zu bewegen begrüße ich ausdrücklich“ so positioniert sich Denzlingens Bürgermeister Markus Hollemann klar für mehr Fahrradverkehr. Denzlingens Gemeinderat hat sich eindeutig und mit überzeugender Mehrheit ebenfalls für das Projekt Radschnellwege ausgesprochen, aber diese Zustimmung mit Rahmenbedingungen versehen: so fordern die Räte den Regionalverband auf, frühzeitig in die Bürgerbeteiligung einzusteigen und die Landesregierung wird aufgefordert, das Straßenbaugesetz des Landes so zu ändern, dass Bau und Unterhaltung der Radschnellwege der Straßenunterhaltung von Landesstraßen gleich gestellt wird.
Allerdings: der Bau von Radwegen ist derzeit noch kommunale Angelegenheit – die Kosten der geplanten Radschnellwege werden mit rund 32 Mio. Euro veranschlagt.
Ein weiterer, noch ungeklärter Knackpunkt ist der Flächenverbrauch. „Hier sehe ich Konfliktpotential“, sagt Markus Hollemann. Es könnte, so der Bürgermeister, Proble-me mit Grundstückseigentümern und Nutzern im Rahmen der Wegefindung, beim Flächenkauf und Bau des Radschnellweges geben. Darum müssen nun rasch Gespräche gerade mit den betroffenen Grundstückseigentümern und Landwirten folgen.
Am 11. Juli haben sich die Vertreter der an künftigen Radschnellwegen beheimateten Gemeinden getroffen, um einen „Letter of Intent“ (LOI), eine gemeinsame Absichtserklärung, zu unterzeichnen. Ein großer Schritt hin zu Radschnellwegen in der Region ist also getan.
Bilder:
- Der Letter of Intent (LOI) mit den Unterschriften der beteiligten Bürgermeister sowie Verbandsdirektor Dr. Dieter Karlin für den RVSO
- Die Bürgermeister vor der Unterschrift
(v.l.n.r.): BM Raphael Walz (Gundelfingen), BM Markus Hollemann (Denzlingen), Verbandsdirektor Dr. Dieter Karlin (RVSO), OB Stefan Schlatterer (Emmendingen), BM Walter Laub (Umkirch), OB Roman Götzmann (Waldkirch), es fehlen Baubürgermeister Prof. Dr. Martin Haag (Freiburg), BM Helmut Mursa (March)
- Die Bürgermeister bei der Unterschrift
(v.l.n.r.): BM Raphael Walz (Gundelfingen), BM Markus Hollemann (Denzlingen), OB Stefan Schlatterer (Emmendingen), OB Roman Götzmann (Waldkirch), Verbandsdirektor Dr. Dieter Karlin (RVSO), Baubürgermeister Prof. Dr. Martin Haag (Freiburg), BM Walter Laub (Umkirch), BM Helmut Mursa (March)
Link zur Machbarkeitsstudie:
https://www.rvso.de/de/regionalentwicklung/Radschnellwege_SO/radschnellwege_SO.php
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