Vor kurzem fand eine informative Exkursion zu Windkraftanlagen in Freiamt auf Einladung der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) und den Unabhängigen Bürgern (UB) im Landkreis Emmendingen statt. Unter der Leitung von Erhard Schulz, stellvertretender Landesvorsitzender und Vorsitzender des Regionalverbandes Südbaden des Bundesverbandes Windenergie (BWE), hatten Teilnehmer die Gelegenheit, verschiedene Windenergieanlagen zu besichtigen. Nicht nur über die Gründungsphasen und den Betrieb, sondern auch über die Zukunft der Windkraft in der Region gab es eine Menge zu erfahren.

Erhard Schulz informierte die über 20 Teilnehmenden darüber, dass die 19 Windkraftanlagen im Breisgau im Jahr 2023 mit 78 Millionen kWh einen Rekord an Öko-Strom produziert haben, genug, um nahezu 26.000 Haushalte zu versorgen. Als ausgewiesener Experte für Windenergieanlagen in der Region führte Schulz die Gruppe durch verschiedene Stationen der Exkursion. Die Tour dauerte etwas über 2 Stunden und beinhaltete Besuche in den Türmen der Windkraftanlagen. Der erste Halt war an der ältesten Windenergieanlage auf dem Schillingerberg in Freiamt, die bereits im Jahr 2001 von 142 Bürgern errichtet wurde. Diese Anlage mit einem Stahlrohrturm von 85 m Höhe und Rotorblättern mit einem Durchmesser von 70 m produziert jährlich etwa 2,7 Millionen kWh Strom.

Anschließend besichtigten die Teilnehmer eine Repoweringbaustelle. Auf dem Schillingerberg am Standort „Wald“ wird eine neue Windenergieanlage mit einer Gesamthöhe von 229 m und einem Rotordurchmesser von 138 m errichtet. Sie ersetzt zwei kleine 85 m hohen Windkraftanlagen aus dem Jahr 2001. Die neue Anlage vom Typ E-138 soll zukünftig jährlich für mehr als 3.000 Haushalte preiswerten Strom aus Windenergie produzieren. Noch im Jahr 2024 wird diese Bürger-Windkraftanlage in Betrieb gehen.

Zum Abschluss wurde die Bürger-Windkraftanlage auf dem Tännlebühl besucht, die im Jahr 2014 von 108 Gesellschaftern für 4,95 Millionen Euro errichtet wurde. Mit einer Gesamthöhe von 186 m und einem Rotordurchmesser von 101 m erzielte diese Anlage im Jahr 2023 ein Rekordergebnis von 7 Millionen kWh Strom und versorgte so 2.300 Haushalte mit Ökostrom.

Kreisrat (UB/ÖDP) und Bürgermeister Markus Hollemann aus Denzlingen war zusammen mit allen Teilnehmern begeistert über die Fachkenntnisse des Referenten. Er outete sich als großer Freund sowie Unterstützer von Bürgerenergiegenossenschaften und appellierte: „Sonne und Wind schicken uns keine Rechnung. Wir brauchen mehr Windräder. Wir brauchen mehr PV-Anlagen. Und wir brauchen mehr Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten an den neuen Öko-Stromanlagen. So erreichen wir Stück für Stück mehr Energie-Autarkie in der Region.“

Erhard Schulz, der die Exkursion leitete, ist seit über 25 Jahren als Kommanditist an zahlreichen Bürgerwindprojekten beteiligt. Als langjähriger „Insider“ ist er gut über verschiedene Bürgerwindprojekte in der Region informiert und kennt die Entwicklung der letzten 20 Jahren im Windenergiebereich.